Montag, 16. Januar 2012

Robben Island





Natürlich mussten wir auch unbedingt Robben Island besichtigen. Das ist die ehemalige Gefängnisinsel vor Kapstadt, auf der auch während der Apartheid politische Gefangene gefangen gehalten wurden. Nelson Mandela verbrachte hier ca. 20 Jahre und auch seine Zelle war zu sehen.
Die Tour war sehr bewegend, denn wir wurden von einem ehemaligen politischen Gefangenen durch die Gefängnisanlagen geführt. Er erzählte von dem Leben als Gefangener und von den wichtigen politischen Persönlichkeiten, die hier einsaßen und die vor allem gegen Ende der Apartheid bestimmte Gelegenheiten nutzen, um Treffen zu veranstalten und sich gegenseitig fortzubilden. Es hat mich sehr überrascht, dass es Gefangene gab, die ohne Lesekenntnisse auf die Insel kamen und sie mit Hochschulwissen wieder verließen.
Im Anschluss an die Anlagenführungen wurden wir in einem Bus über die Insel gefahren und haben unter anderem den Steinbruch gesehen, in welchen die Gefangenen arbeiten mussten (leider größtenteils als „Beschäftigungsmaßnahme“ und Strafe). Viele erlitten dort schlimmste Augen- und Lungenschäden.
Es gelang übrigens nur einem der Gefangenen von Robben Island zu fliehen und das war schon vor über 200 Jahren. Die Strömungen vor der Insel und das eiskalte Wasser machten eine Flucht unmöglich und lebensgefährlich. In den 80er Jahren, also zu der Zeit, als auch unsere Tourführer auf Robben Island gefangen war, gab es wohl einen Gefangenen, dem es gelang, an einen Masterschlüssel der Anlage zu gelangen. Er konnte die Anlage erfolgreich verlassen, aber als er ans Ufer kam und das Meer sah, warf er den Schlüssel weg, kehrte um und bat um Wiedereinlass ins Gefängnis.
Die Strömungen haben wir auch beim Übersetzen mit der Fähre ganz schön zu spüren bekommen. Auf der Hinfahrt ist mir unter Deck ziemlich übel geworden. Aber die Rückfahrt war ein tolles Erlebnis. Wir saßen auf dem Sonnendeck, der Wind hat mir um die Ohren gepfiffen und wir hatten eine traumhafte Aussicht auf Kapstadt und den Tafelberg.
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