Sonntag, 11. März 2012

Hermanus und Astronomie

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


Freitag und Samstag waren wir zu dritt in Hermanus, einer Stadt an der Walker Bay, die zum indischen Ozean gehört. Johannes L. und ich hatten frei und Sabrina, deren Anwesenheit streng kontrolliert wird und die nicht einmal ein paar Tage Urlaub bekommt, beschloss spontan krank zu sein, was auf der Gastrostation der Kinderklinik ja auch mal vorkommen kann.
Auf dem Weg nach Hermanus machten wir eher zufällig Halt an einem süßen Weingut und so wurde aus der geplanten Vesperpause eine Weinprobe mit Schokolade. Für die Besitzer war es das erste Tasting mit Schokolade, denn dieses Konzept wurde auf dem Hof erst neu entwickelt. Wir waren gerne die Versuchskaninchen – oder beziehungsweise Meerschweinchen (guinea pigs), wie man auf englisch sagt. An einem Tisch im Garten mit großem Sonnenschirm haben wir uns bei schönstem Sonnenschein durch Weine und Schokolade getestet. Auch der Mitarbeiter, der uns die Weine vorstellte, hatte sichtlich Freude.
In Hermanus haben wir in einem gemütlichen Backpacker (mit Pool!) übernachtet. Der Schlafsaal, in dem ich unterkam, war wie alle Räume farbenfroh und mit afrikanischen Mustern bemalt und ich hab mir mein Bett nach der Bettwäsche ausgesucht. Abends haben wir uns einen Aussichtspunkt über der Stadt ausgesucht, den Sonnenuntergang beobachtet und anschließend leckeren Fisch in einem Restaurant am Hafen gegessen.
Hermanus ist eine der besten Städte der Welt um Wale zu beobachten. Leider sind die aber im Winter da und wir mussten uns mit ein paar Seehunden zufrieden geben.


Am nächsten Tag sind wir den berühmten Klippenweg gelaufen, der an Hermanus und der Bucht Walker Bay vorbeiführt. Die Aussicht auf die Felsen und die weißen Sandstrände gegenüber auf der anderen Seite der Bucht war wunderschön. Wegen des schwülen Wetters waren wir anschließend ziemlich erledigt und so verbrachten wir den Nachmitttag am weitläufigen Strand Grotto Beach und haben Meer und Sonne und den Schatten unter dem Sonnenschirm genossen.
Zurück in Kapstadt haben wir abends an einer öffentlichen Führung des Observatoriums teilgenommen. Das war sehr interessant. Zuerst gab es einen Vortrag über Quasare und dann konnte man sich das riesige historische Teleskop angucken. Der Höhepunkt war für mich aber, dass im Garten mehrere kleine Teleskope aufgestellt waren und so habe ich tatsächlich den Mond und seine Krater in Großaufnahme, den Mars, M42 (das ist der Nebel des Orion), das Schmuckkästchen im Kreuz des Südens und den Saturn mit seinen Ringen sehen können. Ein unbeschreibliches Gefühl, Dinge zu beobachten, die Tausende von Lichtjahren entfernt liegen! Ein bisschen beneide ich die Astronomen…